Ein besonderes Anliegen ist uns die Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden.
Ganz im Gegensatz zu einem zunehmenden Bedürfnis in der Bevölkerung versterben die meisten unserer Patienten in einem anonymen Krankenhausbett.
Was ist Palliativmedizin?
Palliativmedizin ist laut WHO eine aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit schweren, nicht heilbaren Erkrankungen, wobei die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt. Sie geht über eine rein palliative Therapie beziehungsweise Palliation hinaus, denn nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden des Patienten, stehen im Vordergrund der Behandlung.
Was ist die SAPV?
Seit 2007 ermöglicht ein Bundestagsbeschluss die spezialisierte ambulante palliative Versorgung (SAPV) bei den Patienten zuhause.
Zu diesem Zweck entstand 2009 das SAPV Team Kiel. Dieses besteht aus hochqualifizierten Palliativpflegerinnen und –pflegern, welche im eam zusammen mit jeweils einem Palliativarzt 24 Stunden täglich sieben Tage in der Woche, die Betreuung von Patienten mit schweren, nicht heilbaren Erkrankungen leisten. Weitere Disziplinen wie Psychologen, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten können jederzeit und ohne Budgetzwänge hinzugezogen werden.
Wer sind wir?
Dr. Christian Hartmann und Johannes Schaudig besitzen seit 2011 die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. In den vergangenen zwei Jahren haben wir zahlreiche Patienten auf ihrem letzten Weg zuhause begleitet. Mit Sitz in Heikendorf am Ostufer der Kieler Förde versorgen wir Palliativpatienten vom Kieler Ostufer, der Probstei bis nach Lütjenburg. Die Patienten werden täglich, wenn nötig auch mehrfach täglich, durch den SAPV Pflegedienst und mindestens einmal wöchentlich durch den Palliativarzt besucht. Wir sind für unsere Palliativpatienten ständig telefonisch erreichbar, und bei Bedarf werden zusätzliche Hausbesuche durchgeführt. Angehörige und Patienten haben so die Möglichkeit, bei Fragen, Notfällen oder anderen Problemen sich direkt an uns zu wenden. Oftmals ist die Sicherheit, zu jeder Tages- und Nachtzeit Hilfe herbeirufen zu können, schon eine große Beruhigung.
Was machen wir?
Unser Ziel ist die Symptomkontrolle von z. B.: Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Dyspnoe, Angst, Ileusbeschwerden sowie die Versorgung von exulzerierenden Wunden zur Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Patienten.
Die Betreuung unserer Patienten darf nicht mit den traurigen Worten, dass nichts mehr für sie getan werden könne, enden. Gerade dann können Palliativärzte noch viel für die Patienten und Angehörigen tun. Eine bedarfsorientierte Medikation zur Schmerzlinderung, Beruhigung etc. ist jederzeit auch mit PCA-Opiatpumpen zuhause durchführbar.
Der Erhalt der Autonomie des Patienten und die Verbesserung der Lebensqualität stehen im Fokus unserer Bemühungen.
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“
(Cicely Saunders).
Die Mitbetreuung der Angehörigen ist natürlich ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.